Barrierefrei

„Barrierefreiheit für Hörgeschädigte – Nichts über uns ohne uns!“

Unter diesem Motto setzt sich im Deutschen Schwerhörigenbund ein Fachreferat für das sensorisch barrierefreie Planen und Bauen ein – vorrangig im öffentlichen aber auch im privaten Bereich. Die Fachreferatsarbeit verfolgt eine möglichst weit reichende Inklusion sensorisch geschädigter Menschen im Sinne der UN-Menschenrechtskonvention und des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG). Wir beziehen in unsere Überlegungen nicht nur die Schwerhörenden und Ertaubten sondern auch die Gehörlosen und (wegen des Zwei-Sinne-Prinzips) die Sehgeschädigten und Blinden – so gut wir es vermögen – mit ein: „Wir sind nur darin Alle gleich, dass wir Alle verschieden sind.“

Auch auf politischer Ebene ist der DSB aktiv und wirkt in verschiedenen Gremien mit, z.B. im Expertenkreis der Bundesfachstelle Barrierefreiheit

Auf internationaler Ebene wirkt der DSB im International Hearing Access Committee (IHAC) mit, das sich für einen barrierefreien Zugang zum Hören einsetzt.

Team aus Fachleuten und selbstbetroffenen Personen

Das Fachreferat „Barrierefreiheit“ setzt sich aus Fachleuten und selbst betroffenen Personen zusammen. Mehrere Fachreferatsmitglieder haben durch Ihre langjährige Tätigkeit Erfahrung und hohe fachliche Kompetenz gewonnen. Sie betreiben unsere fachreferatsinterne Aus- und Fortbildung und damit sind wir gemeinsam in der Lage, die umfangreiche Thematik ausführlich und produktneutral – auch im Sinne unterschiedlicher Behinderungsarten – zu diskutieren und sachgerechte Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

Kompetenzen, die gefragt sind

Wie sehr unsere fachlichen Kenntnisse gefragt sind kann man gut daran erkennen, dass mehrere Fachreferatsmitglieder seit etlichen Jahren in Fach- und Normenausschüssen (u. a. Barrierefreies Bauen, Raumakustik), bei den Bahnprogrammen oder bei Zielvereinbarungsverhandlungen sowie als technische Sachverständige im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mitarbeiten. Auch andere Behindertenverbände bitten bisweilen um unseren fachlichen Rat. Mit dem Deutschen Gehörlosen-Bund (DGB), der Deutschen Gesellschaft (DG) und der Bundesfachstelle Barrierefreiheit haben wir einen steten fachlichen Austausch.

Der DSB hat ein Verzeichnis von öffentlichen Gebäuden, Theatern, Kirchen und Kinos erstellt, aus dem hervorgeht, welche dieser Häuser hörbehindertengerechte Einrichtungen wie z.B. IndukTive-Höranlagen, Infrarot- oder FM-Anlagen haben, nutzen und auch darauf hinweisen. Damit sollen hörbehinderte Menschen einen besseren Überblick erhalten.

Übersichtskarte Induktive Höranlagen (derzeit in der Überarbeitung)

Wird geladen …

Der Deutsche Schwerhörigenbund  (DSB) setzt sich stellvertretend für alle schwerhörigen und ertaubten Menschen dafür ein, dass für alle Angebote in den Medien auf Untertitelung aufmerksam gemacht wird. Für schwerhörige und ertaubte Menschen ist ein freier Zugang zu Unterhaltungsfilmen, Diskussionsrunden, Dokumentationen etc. nur mit Untertitel möglich. Eine Studie aus dem Jahr 2019 belegt, dass auch Kinder von Untertiteln profitieren können.

Musik und Nebengeräusche sind weder im Fernsehen noch im Rundfunk als besondere Barriere für Hörgeschädigte berücksichtigt. Die Sprachverständlichkeit ist somit nicht gegeben

Seit vielen Jahren bemüht sich der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. darum, dass in Deutschland ein barrierefreies Notrufsystem etabliert wird, das auch von hörbehinderten Menschen über die europaweite Notrufnummer 112 genutzt werden kann. Allen Fachleuten und Unterstützern sei auf diesem Wege ganz herzlich gedankt.

Weitere Informatiomen

Faxnotruf und Faxvorlagen

Notruf über Tess Relay Dienste

nora Notruf-App

Bereits im Jahr 2006 hat der DSB am Programm der Deutschen Bahn AG und danach an weiteren daraus resultierenden Zielvereinbarungen mitgewirkt und die Bedürfnisse zur Barrierefreiheit für hörbehinderte Menschen eingebracht. In der programmbegleitenden Arbeitsgruppe der DB war der DSB vetreten. Im Jahr 2018 hat die AG die App „DB Barrierefrei“ entwickelt und fertiggestellt.

Die App wurde mittlerweile seitens der Deutschen Bahn eingestellt, da diese ihre Angebote und Funktionen in bereits bestehende Produkte integriert.

Weitere Informationen

Fachreferat Barrierefreiheit

Dr.-Ing. Hannes Seidler
Ahornstraße 12
01097 Dresden
Tel.: 0351 56 34 08 22
Fax: 0351 56 34 08 23
Mobil: 0178 63 54 706
E-Mail: bpb@hoer-umweltakustik.de

Nach oben scrollen